Sandgestrahlte Isolierverglasung

Gesamtkonzept von Decke bis zum Fenster

Das Gesamtkonzept der Künstlerin zur Neugestaltung des Gemeindezentrums ging von der Funktionalität und Materialehrlichkeit der Nachkriegsarchitektur des Gebäudes aus. Gostenhof ist ein historisch multikultureller und sozial bunt geschichtetem Stadtteil. Für die Künstlerin ist der Ort als Zentrum räumliche Bestimmung, ein Rahmen der Einstimmung in das, was stattfinden kann oder will. Mit Ihrem Entwurf möchte sie dem Geist einer christlichen Gemeinde einen würdevollen Raum erschaffen, der die vielschichtigen Menschen, die hier ein und ausgehen, zusammenwirken lässt. Das Gemeindehaus als verbindender Ort mag Buntes aufnehmen und es verwebend in eine immer neue Zeit hinein übersetzen. Die Erneuerung bietet einen Rahmen, in dem das Geistige sich vermitteln kann.

Im Gesamtkonzept gibt die Bewegung des Decken- und Bodenornaments sowie die Linienführung in den Fenstern dem Raum Leben und sphärische Leichtigkeit. Ein transluzenter Rahmen in den Fenstern bricht die sonst so gewohnten Konventionen von rechteckigen Ausblicken. Drei sich überlagernde Glasschichten bilden in den großen südlichen Wandfenstern organisch verlaufende, weiß nuancierte Flächen, wie Nebel, der aus drei verschiedenen Wolken besteht. Durchsichtige Ausschnitte liegen als lebendige Formen dazwischen und ermöglichen Ein und Ausblicke. Sie fokussieren in die Mitte und führen den Schauenden in räumliche Tiefe. In der Überlagerung der drei mattierten Glasschichten transportieren sich Aspekte der Dreieinigkeit. Das Vielschichtige ergänzt sich im künstlerischen Entwurf zum leuchtenden Weiß, das alles enthält und zum Strahlen bringt.